15 Jahre liegt Lena Biebers Gold im Doppelvierer bei der U23-WM zurück; der letzte internationale Erfolg eines Kitzinger Ruderers. Valentin Andonov fügte nun in der Türkei einen hinzu.
Nach tollen Leistungen im 2x und 4x bei den bulgarischen Meisterschaften wurde der 16-Jährige ins U19-Nationalteam berufen. Bei den „Balkan Rowing Championships“ startete der Realschüler auf Sitz 3 im Doppelvierer. „Die Plätze in der Mitte sind das Powerhouse. Auf 3 kann man den Schlagmann noch bestärken, wenn’s eng wird“, beschreibt er seine Rolle.
Eng wurde es auf der 2.000m-Strecke in Edirne. Fünf Mannschaften gingen an den Start. Von „harter Konkurrenz“ spricht Andonov: „Von Beginn an bis zur 1.000m-Marke lagen wir knapp vor den Türken. Von 1.000 bis 1.500 starteten sie mehrere Angriffe. Beim 3. Zwischensprint haben sie uns eine halbe Bootslänge abgenommen und lagen leicht in Front. Auf den letzten 500m konnten wir das Publikum hören. Das hat Kräfte freigesetzt. Ich habe unserem Schlagmann zugerufen: Maximum! Schlagzahl und Krafteinsatz gingen noch mal hoch. Für 500 Meter! Aber am Ende hat mit 6:09,67 eine Sekunde gefehlt.“
Die Boote der Rumänen, Griechen und Serben kamen erst 5,5, 7,5 und 16 Sekunden nach Andonovs 4x ins Ziel. „Das Publikum hat es gewürdigt, dass wir der Türkei nach intensiver Vorbereitung im August einen harten Kampf geboten haben. Sie haben sich bei unserer Ehrung erhoben und uns sogar intensiver zugejubelt als der Heimmannschaft. Wir haben offenbar Herzen gewonnen“, blickt Andonov zurück.
Auch Mutter Megi Andonova (ehem. Olympiaruderin) ist stolz auf „ihre Jungs“ und ordnet ein: „Rennen sind schwer vergleichbar. Wind, Wellen etc. Aber 6:09,67 war 1,9 Sekunden schneller als die Gewinnerzeit des deutschen 4x bei der U19-WM im August.“
Für Sohn Valentin bedeutet dies Ansporn. „In Würzburg auf der Langdistanz gut abschneiden, im Winter weiter an Kraft und Ausdauer arbeiten, mich ab 2025 für einen Sitz in U23-Booten empfehlen und Unterstützer finden, wenn es um die Finanzierung eines konkurrenzfähigen Renneiners geht“, so seine sportlichen Zielsetzungen. Denn: Training und Wettkämpfe für den KRV absolviert Andonov im 1x. Kosten eines Renneiners: fünfstellig.