Auf dem Main kann es eng werden


Auf dem Main kann es eng werden. Allein 2024 kam es in der Region zu einem Unfall und einem Beinaheunfall zwischen Ruderboot und Binnenschifffahrt. Zwei Nachteile kommen hier zusammen: Sichtschatten der Großschiffe von bis zu 250 Metern und die rückwärtige Fortbewegung beim Rudern. Umso wichtiger sei eine Sensibilität für Gefahren. Über 50 KRV’ler folgten daher der Einladung zum Vortrag von Polizeiobermeister Jan Kasang (Wasserschutzpolizei Würzburg) zum Thema „Sicherer Wassersport auf der Bundeswasserstraße Main“.

Kasang verwies auf die 10 Goldenen Tipps für Wassersportler. Die besagen u.a. grelle Kleidung zu tragen, nur bei guter Sicht aufs Wasser zu gehen, Sichtschatten und Halteweg (bis zu 1500m!) der Binnenschifffahrt zu bedenken, geltende Verkehrsregeln zu kennen und klaren Kurs sowie Abstand zu vorfahrtsberechtigten Binnenschiffen zu halten. Dies, die Pflicht zur sichtbaren Lichterführung bei Nacht und ein Fahrverbot unter Medikamenteneinfluss oder über 0,5 Promille gelte auch für Ruderer und SUPer.

Zwar gelte auf dem Main – auch für Binnenschiffer – nach §1.04 BinSchStrO allgemeine Sorgfaltspflicht, was die Vermeidung der Gefährdung von Menschenleben einschließe. Aber auch mit noch nicht vorgeschriebenen Kamerasystemen sei es für Binnenschiffer schwer, einen Ruderer zu sehen und zu warnen, wenn er das Schiff übersieht.

Für das Miteinander auf dem Fluss ist die Sorgfaltspflicht dennoch relevant. Sie gelte auch mit Blick auf Sachbeschädigung und Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer. „Wenn der Wellenschlag eines mit falscher Geschwindigkeit am Steg vorbeifahrenden Kleinboots, auch unterhalb 15PS, ihr Ruderboot beschädigt, ist der Bootsführer dabei“. Ebenso dürften Angeln nicht so weit in die Fahrrinne ausgelegt werden, dass sie Boote zur Kurskorrektur zwingen – die bei entgegenkommender Schifffahrt ggf. nicht möglich sind.

Abschließend sensibilisierte Kasang für die Gefahren von Kaltwasser bei Kenterung. Winterliche Wassertemperaturen könnten zu raschem Schwimmversagen durch Unterkühlung führen. Das Frühjahr berge durch größere Temperaturunterschiede zwischen Luft- und Wassertemperatur ein erhöhtes Risiko durch schockbedingte Ohnmacht zu ertrinken.

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