Andonov erneut bulgarischer Meister im Doppelzweier

Einer-Ruderer sind mystische Figuren. Vom Ufer aus: Anmut. Für den Ruderer: lange einsame Stunden auf dem Wasser. Zumindest wenn es ihn in den Leistungssport zieht. Dorthin soll es für Valentin Andonov gehen. Auf dem Main wird er von Mutter Megi (Olympiavierte 2004) trainiert und startet im Einer für den Kitzinger Ruderverein. Seinen größten Erfolg feierte er aber 2023 mit dem Meistertitel im B-Jugend-Zweier in Bulgarien für den Jugendverein seiner Mutter Lokomotive Ruse. „Andere fahren in die Ferien. Ich fahre mit meiner Mum nach Bulgarien, um intensiv an meiner Technik zu arbeiten, noch besser zu werden und Rennen zu gewinnen“, berichtet der 16-Jährige.

Andonovs Ziel war es, seinen Titel zu verteidigen. 2024 nicht über 1.500m, sondern in der A-Jugend über 2.000m. „Der Körper muss länger mit Laktat fahren. Das ist hart. Und die Konkurrenz bestand nur aus Kaderathleten“, schildert er. Verglichen mit den Konkurrenzbooten waren Andonov und Partner Georgi Gantschew auch deutlich weniger aufeinander eingespielt. Im Vorlauf jedoch ein erstes Ausrufezeichen mit einem ungefährdeten 2. Platz, bei dem Schlagmann Andonov weitsichtig Kräfte fürs Finale schonte. Dieses dominierten Gantschew/Andonov dann vom Start bis zur Ziellinie. Nach intensiver Ruderei standen bei starkem Gegenwind 7:23.7 (1:50,9) – eine Bootslänge Vorsprung auf die Konkurrenz von Armeec Sofia und stolze 11,7sec auf Platz 3. „Gewinnen ist immer toll. Die Kurve steigt weiter“, freut sich Andonov über eine Zeit, die für eine TOP9-Platzierung bei den Dtsch. Juniorenmeisterschaften in der Vorwoche gereicht hätte; trotz schlechterer Bedingungen.

Damit begnügte er sich aber nicht. Auch den ungesteuerten Lokomotive-Doppelvierer führte Andonov als Schlagmann mit 7:13.17 zu Platz 2. „Und in den Riemenachter habe ich mich sogar zum 1. Mal gesetzt. Auf Sitz 6, also ins Powerhouse in der Mitte“, ergänzt er schulterzuckend und unterschlägt, dass es auch hier zur Bronzemedaille reichte. Nach den Erfolgen in den Mannschaftsbooten in Bulgarien richtet sich sein Fokus auf die Bayerischen Meisterschaften Ende Juli. Nach Platz 5 im Vorjahr will Andonov 2024 im Einer aufs Siegerpodest – für den Kitzinger Ruderverein.

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