Kitzingen/Münster (dn) Mit Gerd Bock stellte der Kitzinger Ruderverein 1979 bereits einmal einen Deutschen Hochschulmeister; mit Waldemar Beck 1950 sogar den Deutschen Meister im Einer. Und 2009 holte die beim KRV ausgebildete Lena Bieber WM-Gold im Leichtgewichts-Vierer. Zwar versteht sich der KRV als Breitensportverein. Eine kleine Trainingsgruppe unter Leitung von Dr. Michael Bedö und Kilian Schiebel möchte in den nächsten Jahren jedoch wieder Regatta-Siege an den Main holen. Einen ersten Versuch – „eher zum Reinschnuppern“ (Schiebel) – wagte der 24-jährige Lehramtsstudent im Einer Anfang Juli bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft in Münster.
Schiebel zeigte sich durchaus beeindruckt von der Atmosphäre am Aasee. „Neben der Hochschulmeisterschaft, waren ja auch noch die offenen deutschen Masters sowie die deutsche Großboot- und Para-Meisterschaft. Da sind Rennen im Minutentakt gestartet.“ Schiebels erster Regatta-Start überhaupt war der Vorlauf A am Samstag. Nach 1.000 Metern standen 3:33,27 min auf der Uhr. Ein mehr als respektables Ergebnis, bedeutete es doch mit 3,57 Sekunden Rückstand Platz 2 im Vorlauf und die drittschnellste Zeit aller in den Vorläufen startenden zehn Ruderer. „Gute Bedingungen und stabile Nerven bedeuteten eine neue persönliche Bestzeit“, so Schiebel im Rückblick.
Um den Einzug ins Finale (Plätze 1-5) oder Finale B (Plätze 6-10) ging es bei den Halbfinals am Sonntagmorgen. Eine Wiederholung seiner Vorlaufzeit hätte den Einzug ins Finale bedeutet, gelang jedoch mit 3:38,60 min nicht. „Früh aufgestanden, um rechtzeitig Nahrung und Flüssigkeit aufzunehmen und Leistung gut abgerufen. Aber die Konkurrenz war eben stärker“, kommentiert Schiebel seinen insgesamt 7. Platz in den Halbfinals, der einen Start im Finale B bedeutete. Lediglich 2,5 Stunden blieben zur Regeneration vor dem durch Seitenwind und Wellen herausforderndsten Rennen eines kräftezehrenden Wochenendes. Um Ende erreichte Schiebel mit 3:47,50 die Ziellinie.
Mit Platz 9 bei der ersten Regatta-Teilnahme zeigt sich Schiebel zufrieden: „Zuerst mal war es natürlich großartig, dass durch die Online-Übertragung meine Familie, Freunde und Vereinskameraden zuschauen konnten. Aber das wichtigste war, dass ich wenige Wochen vor den Bayerischen Meisterschaften nochmal viel lernen und neue Freundschaften schließen konnte; das ist nachhaltig im Sport genauso wichtig wie Pokale.“